Längst hat es sich herum gesprochen, unter den unzähligen Krypto-und Blockchain-Projekten und Krypto-Coins finden sich zu einem überwiegenden Teil Scheinprojekte, sogenannte Scams. Viele davon wurden einzig und allein auf Whitepaper gebracht, um schlecht informierten Gelegenheits-Tradern das Geld aus den Taschen zu ziehen und um sich mit diesem leicht erschwindelten Geld, nach dem ICO (Initial Coin Offering), auch gleich wieder abzusetzen.
Mit Vestchain hat dieser Tage mal wieder ein besonders dreister Fall für Schlagzeilen gesorgt und der VestToken erschien sogar – für einen Tag – unter den Top100 der auf Coinmarketcap gelisteten Coins.
Innerhalb eines Tages wuchs der vermeintliche «Wert» dieses Tokens um – selbst für diesen Markt – unvorstellbare 382%! Wie es scheint, wurde der Token (VEST) gezielt gepumpt, um potenzielle «Opfer» anzulocken, welche sich mit einem Investment schnellen Reichtum versprechen.
Inzwischen wurde bekannt, dass es sich bei den Team-Portraits auf der Webseite um Fake-Profile handelt. So wurde beispielsweise das Bild vom vermeintlichen Co-founder Shawn Carter im russischen Pendant zu Facebook unter anderem Namen wieder gefunden. Auch die Bilder von Entwicklern fand man in russischen Dating-Profilen wieder. Inzwischen wurden sämtliche Team-Profile von der Website entfernt und auch der Token befindet sich wieder im freien Fall …
Vorsicht ist gefragt …
Wer sich finanziell an einen Block ketten will, indem er/sie in ein Krypto-Projekt investiert, sollte sich nicht vom vermeintlich schnellen Geld verleiten lassen. Es handelt sich um ein sehr junges Gewerbe und wer sich bereits ein wenig mit der Materie auseinander gesetzt hat, fühlt sich zuweilen an die Anfänge des Internets erinnert. Auch damals wurde kopflos auf beinahe jedes Whitepaper «gewettet», welches über mehr als drei Sätze verfügte, wirklich erfolgreich waren am Ende jedoch nur wenige.
Die Bitcoin – die Mutter aller Blockchains – feierte unlängst (Januar 2019) ihr 10jähriges Bestehen, all die anderen Projekte müssen erst einmal beweisen, dass sie mehr als nur ein Whitepaper und eine hübsch aufbereitete Landingpage sind. Genau überlegt befinden wir uns ungefähr im Jahr 1997 des Internet. Wer damals schon dabei war, kann sich in etwa vorstellen, was das für den Krypto-Bereich bedeutet.
Wer sich also hier engagieren und investieren will, sollte sich mehr als nur das Whitepaper zu Gemüte führen und nur so viel Geld in die Hand nehmen, dass er/sie auch nach einem Total-Verlust noch ruhig schlafen kann.