Einfach mal Sats stacken

Wie bereits in diesem Artikel beschrieben, drängen aktuell vermehrt Apps in den Schweizer Markt, welche Bitcoin-Neulingen den Einstieg erleichtern wollen. Mit poketbitcoin.com geht demnächst ein weiterer Dienst an den Start, welcher das Bitcoin-Sparen populär und einer breiten Masse zugänglich machen will.

Da sich poketbitcoin aktuell noch in der Beta-Phase befindet, habe ich einfach mal angefragt, ob ich das Tool testen darf, um anschliessend einen entsprechenden Testbericht schreiben zu können.

Insights und Rahmenbedingungen

Da ich bereits einige Erfahrungen mit Relai.ch gesammelt habe, wollte ich von den Machern von poketbitcoin wissen, wie sie sich denn gegenüber Mitbewerbern abgrenzen wollen? Dabei hoben sie folgende drei Aspekte hervor:

  • Wir wollen es unseren Kunden ermöglichen Bitcoin günstig, direkt in die eigene (Hardware) Wallet zu stacken.
  • Wir werden unsere Platform ausserdem mit vielen interessanten und lehrreichen Artikeln ausbauen, welche unseren Kunden den Einstieg und das Verstehen von Bitcoin erleichtern soll. Pocket möchte nicht nur Bitcoin verkaufen sondern den Kunden an der Hand nehmen und auf dem Bitcoin-Weg unterstützen.
  • Wir werden auch bald mit dem Resellen von Hardware Wallets beginnen, dass der Kunde seine sichere Hardware Wallet direkt über uns beziehen kann

Wie aus oben stehenden Antworten zu entnehmen ist, sind die Gebühren aktuell noch tiefer als bei Relai, also nur gerade eben halb so hoch. Das heisst, ihr solltet bei pocketbitcoin aktuell mehr Sats für euer Geld einbezahlt bekommen. Da jedoch die Transaktions-Gebühren auf der Bitcoin Blockchain gerade mal wieder in die Höhe schiessen, will man sich die Gebührenstruktur bei pocket noch einmal durch den Kopf gehen lassen: «Wir müssen unsere Gebührenstruktur noch einmal ein klein wenig überarbeiten. Für den Moment gelten aber noch die 1.5% „all inclusive“.»

Mit KYC-Light behältst du mehr Kontrolle über deine persönlichen Daten.

KYC heisst nichts weiteres, als «Know Your Customer». Aus regulatorischen Gründen sind die meisten Bitcoin-Börsen dazu angehalten, Daten von dir zu verlangen, damit du überhaupt einen Account anlegen kannst. Ohne seine Identität komplett auf den Tisch zu legen, ist es bei den meisten Marktplätzen also nicht mehr möglich Bitcoins einzukaufen. Dies birgt nicht unerhebliche Risiken. Werden diese Börsen nämlich gehackt, können deine Daten durchaus in die «falschen» Hände geraten. Dienste wie pocketbitcoin bieten, zumindest was den Schweizer Markt betrifft, eine Alternative. Wenn du deine Sats hier «stapelst» fragt dich niemand nach deinen Daten und dennoch werden die regulatorischen Vorgaben des Bundes eingehalten, weil du deinen Einkauf über deinen normalen Bank-Account tätigst.
Das heisst, ausser deiner Bank kennt sonst niemand deine Identität. Du beziehst deine Sats zwar nicht anonym aber immerhin ist die Gefahr für den Verlust deiner persönlichen Daten auf ein Minimum beschränkt. Dennoch solltest du dir überlegen, was du bei deiner nächsten Steuererklärung als Vermögenswerte hinterlegst? 😜 Immerhin wird Vermögen in der Schweiz (noch) kaum besteuert …

Anwendungsfall «breite Masse».

Pocket, Relai und GetBittr haben sich zum Ziel gesetzt den Einkauf von Bitcoin so leicht wie möglich zu gestalten, damit sich auch die Oma von nebenan ein paar Sats gönnen kann.
Während man sich bei Relai noch eine App auf ein Device seiner Wahl laden muss, ist der gesamte Kaufprozess bei pocket browser-basiert.

Ein weiterer (wesentlicher) Unterschied zur Konkurrenz ist der Umstand, dass dir pocket deine Sats direkt in eine Wallet (Geldbörse) deiner Wahl einzahlt. Da sie dir die grösstmögliche Sicherheit bieten wollen empfehlen sie dir den Kauf einer Hardware-Wallet. Da du aber bestimmt nicht mehr warten willst, bis du loslegen kannst, tut es fürs erste auch eine vernünftige Software-Wallet. Meine Empfehlung ist hier die BlueWallet, mit welcher du im Handumdrehen deine erste Bitcoin-Wallet anlegen kannst. Weiter ist die App stets auf dem aktuellsten Stand der technischen Dinge, fragt dich ebenfalls nicht nach deinen persönlichen Daten und ist äusserst einsteigerfreundlich gestaltet.

Doch nun will ich dich nicht mehr länger auf die Folter spannen. Wenn du dich jetzt durch die folgende Bildstrecke klickst, bist du bereits in wenigen Tagen stolzer Besitzer, stolze Besitzerin deiner ersten Sats und das Sparen kann los gehen, indem du bei der Bank deines «Vertrauens» gleich einen Dauerauftrag hinterlegst und täglich, wöchentlich oder monatlich für kleine Beträge Satoshis stapelst.

Sparen war noch nie so einfach, sicher und sinnvoll und da die niedrigen Gebühren auch weiterhin im Sinne der Erfinder sein werden, war sparen auch noch nie so günstig! Auch wenn meine Sats noch nicht eingetroffen sind – das kann ungefähr ein bis zwei Arbeitstage dauern – so freue ich mich bei pocket auf mehr Sats fürs Geld als ich bei Relai erhalten habe.

Fazit

Transaktion erfolgreich ausgeführt.

In der Schweiz war es noch nie so einfach, Satoshis zu sparen. Sowohl Relai als auch pocket haben ihre berechtigten Anwendungsfälle. Bei Relai brauchst du dir fürs erste keine Gedanken zu machen, wie du deine Sats sicher verwahrst. Du installierst dir einfach die entsprechende App, kaufst für die gewünschte Summe ein und nach ein paar Tagen erscheinen die Sats in der Relai-App. Sobald du etwas zusammen gespart hast, kannst du dir überlegen, wo du deine Bitcoins am sichersten verwahren willst.

Mit pocket machst du dir diese Überlegungen gleich zu beginn. Der Dienst wird dich aber, gemäss eigenen Aussagen, sicher durch diesen Prozess führen. Es steht dir frei, ob du dich für eine Hot- oder Cold-Wallet entscheiden willst. Wobei es durchaus vertretbar ist, wenn du kleine Beträge erst mal in deiner BlueWallet aufbewahrst. Dies bietet dir ausserdem die Möglichkeit eine höhere Privatsphäre zu erreichen, indem du vor dem Transfer in deine Hardware-Wallet erst einmal ein paar Coinjoins ausführst. Wie das geht und worum es sich hierbei handelt, werde ich in einem späteren Beitrag beschreiben.

Da man sich aber sowieso möglichst bald überlegen sollte, wie man seine Sats sicher verwahrt und sich mit dem Thema schon früh auseinandersetzen sollte, würde meine Wahl auf pocket fallen. Zum einen sind die Gebühren tiefer und zum anderen sind deine Sats mit nur einer Transaktion sicher verwahrt.

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