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Wer kennt sie nicht, diese lästigen Paywalls, welche vor die Onlineartikel von Medienunternehmen vorgeschaltet sind und dem geneigten Leser ein Abonnement aufdrängen, bevor der aufgerufene Text vollständig am Bildschirm erscheint. Selbst wer bereit wäre, für den einen oder anderen Text zu bezahlen, will dafür nicht jedes Mal seine kompletten Daten inklusive Kreditkartennummer preisgeben, um gleich ein ganzes Abo abzuschliessen. Die WordPress Lightning-Erweiterung von Alby könnte hier Abhilfe schaffen.
Die Einführung des Internet Anfang/Mitte der 90er Jahre darf unbestritten als die bahnbrechendste und disruptivste Innovation des 20sten Jahrhunderts bezeichnet werden. Sie leitete nicht nur die oft zitierte «digitale Revolution» ein, sondern durchbrach auch das damals vorherrschende Informationsmonopol von Staaten und Medienkonzernen. Informationen waren von da an weltweit 7/24 und und für jedermann frei verfügbar. Doch des einen Freud wird oft auch als des andern Leid empfunden. Nicht zuletzt deshalb wurde dieses Internet anfangs noch belächelt und/oder angefeindet.
Als ich beispielsweise damals prophezeite, Firmen und insbesondere Medienunternehmen würden bald nicht mehr ohne Webpräsenz am Markt bestehen können, wurde ich noch bis ins beginnende 21te Jahrhundert für verrückt erklärt und mit schallendem Gelächter zum Ausgang begleitet. Doch wer die Information(en) hat, hat die Macht, diese zu monetisieren und/oder zu manipulieren. Also mag es kaum jemanden erstaunen, dass Staaten und insbesondere Medienkonzerne von Beginn weg wenig Freude an diesem «World Wide Web» hatten.
Denn die Internetadoption war in erster Linie eine Informationsrevolution und die klassischen Medien verpassten diesen Zug, weil sie den Trend zuerst nicht erkannten und sich lange sträubten, sich den neuen Herausforderungen zu stellen und diese anzunehmen., bis sie dann nach Lösungen suchten, sich doch noch ein paar Brötchen zu sichern. Weil die Legacy-Medien mit ihrer Arbeit heute in einem globalen Wettstreit stehen, werden Schlagzeilen und Introtexte deshalb oft auf «Klickbait» getrimmt, um die potenzielle, an Schwindsucht leidende Leserschaft, zu ködern. Beisst dann doch mal wer an, soll er zwar mehr als das ihm schmackhaft aufbereitete Sensationshäppchen lesen wollen, jedoch nicht ohne erst mal dafür zu bezahlen.
Bisher bestand jedoch das Problem, dass sich kleine Fiat-Transaktionen im Internet nicht lohnten. Denn die Absicherung von Fiattransaktionen ist teuer! Die dabei entstehenden Gebühren übersteigen schnell einmal den Preis eines einzelnen Onlinetextes. Also «erfanden» die Medienhäuser Paywalls mit eingebauter Abofalle, um so zusätzlich an wertvolle, persönliche Daten zu gelangen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Rechnung für sie damit aufging, denn mich halten solche Paywalls seit jeher davon ab, auf weiterlesen zu klicken.
Ich will mit dieser «kleinen» Medienschelte nicht sagen, dass Informationen und gut recherchierte Artikel und Berichte nicht auch ein Preisschild haben können. Da ich selber lange Zeit in diesem Bereich tätig war und mit dem EINUNDZWANZIG-Magazin wieder bin, kenne ich den Aufwand, welchen ein Redaktor für eine gute Geschichte investiert, bestens. Doch leider bieten Stories hinter solchen Paywalls meist keinen Cent Mehrwert. Um so weniger wird jemand dazu bereit sein, jedes mal seine persönlichen Daten für ein Abo dieser «Güte» preiszugeben.
Kleine Transaktionen, grosse Wirkung.
Wer das Bitcoin-Whitepaper gelesen hat weiss, dass Satoshi Nakamoto, Bitcoin unter anderem als digitales Geld entwarf, um damit Mikrotransaktionen übers Internet auszuführen («Peer to peer cash system»). Eine Funktion, welche bis vor rund 14 Jahren noch unvorstellbar war. Gründe dafür gibt es deren viele, und wer einmal in den Bitcoin-Kaninchenbau abgetaucht ist, dem muss ich diese hier nicht weiter erläutern. Fakt ist, mit Bitcoin und insbesondere dank dem Lightning-Netzwerk, sind solche Mikrotransaktionen heute möglich und machen erst noch richtig Spass. Denn sie sind schnell, können ohne Angaben persönlicher Daten ausgeführt werden und sie sind «peer to peer». Leser haben damit die Möglichkeit, guten Journalismus oder spannende Geschichten unmittelbar zu belohnen, und erhalten dass, wofür sie bezahlen, nämlich einzelne Artikel, welche für sie Relevant sind, von Autoren verfasst, deren Inhalte sie auch tatsächlich konsumieren wollen.
Schaffer digitaler Inhalte können nun dank Lightning-Bezahlungen unterschiedliche Konzepte testen, wie sie ihre Arbeit honoriert bekommen. Im Bitcoin-Umfeld bezeichnet man eines dieser Konzepte mit «value4value». Gemeint ist damit, dass sich der Kunde, Leser oder Konsument bewusst entscheidet, wofür er bezahlen will und wofür nicht, respektive wofür er/sie bereit ist, einige wertvolle Satoshi zu «streamen».
Im #21magazin wurde deshalb bei jedem Artikel ein QR-Spendencode mit Kommentarfunktion platziert. Wem ein Artikel gefällt und wer mehr davon lesen will, teilt dies der Redaktion mittels einer wohlwollenden Spende und (bei Bedarf) einem entsprechenden Feedback mit.
Um mit meiner Leserschaft zu interagieren testete auch ich auf dieser Seite bereits einige dieser Konzepte aus, und sammelte damit auch schon ein paar Sat ein, obwohl der Spenden-Button immer erst am Ende meiner Texte zu finden war. Um so mehr freut(e) mich jede Spende, denn sie zeigt mir, dass der jeweilige Beitrag bis zum Ende gelesen wurde und dem Leser etwas (mehr) Wert war. Meine Leser haben die Option über Alby oder mittels LNbits-Buttons zu spenden. So will ich testen, welche Spenden-Variante da draussen besser angenommen wird.
Da die Alby-Bezahlfunktion für Blogs bisher etwas umständlich war, kamen die Spenden in der Vergangenheit vorwiegend über die LNbits-Anbindung rein. Inzwischen hat sich bei Alby aber einiges getan, weshalb es höchste Zeit wurde, das Ganze mal wieder etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Mit dem Alby-Plugin digitale Blog-Inhalte monetisieren.
Bevor ich nun aber zur versprochenen Installationsanleitung komme, sei hier noch erwähnt, dass Alby auch ein Tool entwickelte, mit welchem sich Podcast-Inhalte und RSS-Feeds honorieren lassen. Da ich jedoch der schreibenden Zunft angehöre und bereits seit bald drei Jahrzehnten Blogs und/oder Webseiten betreibe, konzentrierte ich mich auf die Blog-Tools und deren Funktionen und im Speziellen auf die WordPress-Erweiterung «Bitcoin-Lightning-Publisher». Dieses Plugin ist zwar bereits seit September 2022 auf dem Markt, da ich aber in den letzten Monaten durch das #21magazin absorbiert war, zog diese «Neuheit» bisher leider ungesehen an mir vorbei. Nun, kurz vor der Lancierung von Ausgabe 2 («PoW – Energie, Gesellschaft und Fortschritt.») hatte ich aber mal wieder etwas Luft und nutzte deshalb die Gunst der Stunde für erste Tests. Denn diese Erweiterung hat es in sich, und wird den Verkauf und Vertrieb digitaler Inhalte übers Internet bestimmt auf den Kopf stellen!
Spenden für Inhalte mit Mehrwert.
Eine der für mich spannendsten Features von Albys WordPress-Erweiterung ist deren «Paywall-Funktion». Vom Prinzip her unterscheidet sich diese zwar nicht von herkömmlichen Paywalls, dennoch wird sie den Vertrieb digitaler Redaktionsbeiträge grundlegend verändern. Zwar «versteckt» ein selbstsicherer Autor seine Texte damit weiterhin hinter einer Bezahlschranke, der geneigte Leser kann diese aber durch eine schnell ausgeführte Bezahlung. über eine Lighting-Wallet seiner Wahl und ohne Angaben persönlicher Daten, freischalten.
Falls dich nun also die folgende Installationsanleitung interessieren sollte, darfst du mir gerne und guten Gewissens ein paar Sat rüber schubsen. Keine Angst, es tut nicht weh, geht sehr schnell und komplett noKYC. Solltest du aber noch keine Sat in deiner Pocket haben, wär das nun eine gute Gelegenheit, diese über einen entsprechenden Dienst aufzuladen. Es lohnt sich nicht nur für mich, versprochen! 😜
Wenn du diesen Beitrag fertig lesen willst, freue ich mich über deine kleine Spende.