… sind es, welche sich seit 2009, mit der Veröffentlichung von Satoshi Nakamoto’s Bitcoin-Whitepaper, beispielsweise in Form von ideologischen, ethischen und ökonomischen Gedanken-Spielen partikular in den Köpfen visionärer Freigeister verbreiten. Inzwischen interessieren sich bei weitem nicht mehr nur vereinzelte Nerds für dieses rund neunseitige Whitepaper, welches ein sogenanntes «Peer-to-Peer Electronic Cash System» beschreibt. Eine Form der Werte-Verteilung, welche nichts weniger als das Potential in sich birgt, heute vorherrschende monetäre Systeme zu revolutionieren.
Längst hat es sich herumgesprochen, dass dieses kryptografische Protokoll und die sich darin enthaltene ideologische Haltung, soziologisches, wirtschaftliches und nicht zuletzt politisches Eruptions-Potential in sich birgt. Denn sollte sich die Vision ausgeprägter Autonomie des Individuums weiterhin derart rasant in unseren Köpfen verbreiten, wie es Politiker, Lobbyisten ja teilweise Soziologen aktuell fürchten, wird es in einigen Jahren kaum mehr einen Bereich in der Gesellschaft geben, welcher nicht davon beeinflusst wird.
Wie liesse sich sonst die geballte Abwehrhaltung aus Politik und Wirtschaft erklären, welche Kritiker, (Über)-Regulatoren und Geheimdienste aus aller Welten Länder aus den oft zitierten Kanonen auf sinnbildliche Spatzen, schiessen lässt? Kryptopia, eben erst flügge geworden, das kryptografische Ökosystem ist gerade erst am entstehen, schon sollen Herr und Frau Bürger vor Terror-Finanzierung, Geldwäsche, Steuer-Hinterziehung und nicht zuletzt vor sich selbst, geschützt werden. Riecht irgendwie schwer nach Kontrollverlust-Ängsten von Konzernen, Banken, Geldadel und Machthabern. Will man diesem elitären Gepolter glauben schenken, stehen Bitcoin, Blockchain und insbesondere sogenannte Privacy-Coins als Synonym für DarkNet, Kriminalität, Drogen-/Menschenhandel, Prostitution und was die Abgründe der menschlichen Seele sonst noch alles zu Tage fördern mögen. Beinahe scheint es als drohten der Menschheit – mit der Akzeptanz und Verbreitung dieser neuen Technologien – apokalyptische Konsequenzen, wie sie beispielsweise mit dem Bau der Eisenbahn, bei der Präsentation der ersten Automobile oder vor der Einführung des Frauen-Stimmrechts in der Schweiz propagiert wurden.
Und exakt an diesem Punkt sollten aufmerksame Zeitgenossen hellhörig und aufmerksam werden, die Motivation der jeweiligen Repräsentanten kritisch hinterfragen. Letztlich kann man es drehen und wenden wie man mag, es geht auf der einen Seite um den Erhalt von Privatsphäre, einer gewissen Abkehr von politischer und wirtschaftlicher Bevormundung und dem drohenden Verlust von Macht und Kontrolle auf der anderen Seite.
Ich möchte hier keinesfalls falsch verstanden werden, auch auf Kryptopia ist nicht aller Bitstaub Gold der glänzt. Selbstverständlich werden neue Technologien oft auch missbraucht, rufen Hypes und Goldgräber-Stimmung stets auch Schurken und Ganoven aufs Parket aber am weitaus meisten Drogen wurden und werden bis heute mit Fiat-Geld vertickt, ganz zu schweigen von Terror-Finanzierung und Geldwäscherei. Krypto waschen sucht man im Duden jedenfalls vergebens.
Wir sind heute möglicherweise die letzte Generation, welche es in den eigenen Händen hat, für Werte wie Privatsphäre, Meinungsfreiheit und Autonomie einzustehen und diese Werte und Errungenschaften für kommende Generationen zu schützen und aufrecht zu erhalten und dabei kann uns Bitcoin unterstützen.
Mit BIT(p)ARTIKEL ist es mir ein Anliegen, diese aufkeimende Bewegung zu begleiten und die damit einher gehende technologische Entwicklung in möglichst einfachen Worten zu beschreiben. Denn nach der Lektüre dutzender Blogs, Artikel und Bücher und dem interessierten (stundenlangen) Zuhören von Podcasts und zig Interviews mit Meinungs-Machern und Vertretern dieser Community, fühle ich mich dazu befähigt, meine Recherchen, Erfahrungen und Gedanken über Kryptopia mit einer interessierten Öffentlichkeit zu teilen, welche vielleicht nicht so digital versiert ist. Ich möchte verständlich beschreiben, was es mit einem autonomen Geld-System auf sich hat, was beim Erwerb von Crypto-Währungen zu beachten ist, wie man diese am besten aufbewahrt, welche Technologien vielversprechend und welche – aus meiner Sicht – einfach nur Bauernfängerei (Scam) sind. Dabei werde ich mich bemühen, möglichst objektiv und offen über meine Beobachtungen zu berichten, so dass sich eine hoffentlich wachsende Leserschaft ein eigenes Bild machen kann.
Da Investitionen in diesem Bereich in hohem Masse riskant und längst nicht das spannendste Thema in diesem Zusammenhang sind, werde ich lediglich Projekte beschreiben, welche mein Interesse geweckt haben. Da ich jedoch kein professioneller Investor bin, werde ich diesbezüglich auch keine Empfehlungen abgeben. Die Entscheidung, wie sich jemand in diesem Bereich engagieren und ob er/sie überhaupt investieren will, liegt in der persönlichen Verantwortung und Risikobereitschaft eines jeden Einzelnen. Dennoch hoffe ich, dass es mir gelingt, etwas von meiner Neugier und Begeisterung auf die LeserInnen meiner BITpARTIKEL rüberspringen zu lassen.