Da ich aus Gründen meinen Raspibolt v2 mehrfach neu aufsetzen musste, habe ich letztens gleich die Chance ergriffen, um den neusten Release des Raspibolt v3 aufzuziehen. Kaum war alles wieder frisch und final eingerichtet, stach mir im überarbeiteten Raspibolt-Manual das neue Kapitel «Ride The Lightning» ins Auge. Da ich meine ersten Lightning-Netzwerk-Erfahrungen über das Terminal moderiert hatte und mir nie recht wohl dabei war, wollte ich dieses Lightning-Webinterface ausprobieren. Das würde mir eine Menge Aufwand in Bezug auf das Handling meines Lightning-Nodes ersparen. Also installierte ich auch noch RTL auf meinen Raspibolt v3. Im folgenden lest ihr ob und wie es mir Lightning-Newbie gelang einen ersten Channel zu balancen.
Einleitend sei an dieser Stelle erwähnt, dass ich mir bis anhin noch kaum Gedanken über ein eigenes Lightning-Netzwerk oder Channel-Management machte. Bisher war es mir mittels Konsole lediglich gelungen ein paar Sats an mein privates Lightning-Wallet zu senden. Da ich aber weder Programmierer bin und auch selten bis nie Anwendungen über das Terminal steuere, müsste das Interface von RTL eigentlich ziemlich meinen Bedürfnissen entsprechen. Ich bin es mir in meiner Arbeit nämlich gewohnt, Apps über ein Backend und/oder Dashboard zu steuern und zu überprüfen. Terminal-Befehle und Outputs sind mir zu abstrakt. Also rein ins RTL-Backend und meinen Bericht.
Kaum war RTL installiert, rief ich über eine Tor-Adresse das persönliche RTL-Backend auf und loggte mich ein um zu überprüfen, ob auch alles geklappt hatte. Als das Passwort eingetippt war, baute sich auch gleich das übersichtliches Dashboard auf.
(Um diesen Bericht nicht unnötig aufzublähen werde ich nicht auf die Einzelheiten eingehen, welche auf den jeweiligen Screenshots zu sehen sind, sondern lediglich beschreiben wie meine ersten Schritte mit RTL aussahen.)
RTL war also installiert und mit meinem Lightning-Node verbunden, also war es nur logisch, dass ich mich im Kapitel «Help» schlau darüber machte, wie ich mir nun am schnellsten meine ersten Sats ins Lightning-Wallet überweisen kann.
Als erstes generierte ich unter dem Kapitel «On-chain» eine neue Addresse, wohin die Satoshis überwiesen werden sollen.
Und schon waren die ersten Sats unterwegs ins On-Chain-Wallet.
Da die Überweisung nicht eilte, stellte ich die Transaktionsgebühren auf das Minimum (0.10 CHF) ein. Dennoch erhielt ich sofort sowohl übers Terminal als auch im RTL-Backend die Information, dass eine unbestätigte Überweisung in Auftrag gegeben wurde. Sobald die Überweisung bestätigt war, wollte ich unter dem Kapitel «Lightning / Peers and Channels» auch gleich erfahren, wie ich meinen ersten Channel eröffnen konnte. Auch das Eröffnen eines Kanals zu einem Partner meiner Wahl gelang problemlos. Was mich inzwischen aber kaum mehr überraschte. Als nächstes werde ich mich wohl beim Bitcoin-Stammtisch mit @stadicus mal über weitere Schritte im Channel-Management unterhalten. Weitere Erfahrungs-Berichte über die Verwaltung von Lightning-Kanälen mit RTL werden hier folgen …
Fazit
Meine ersten Gehversuche mit RTL waren bis anhin extrem motivierend noch tiefer in die Materie «Lightning» einzusteigen. Der erste Eindruck vom Tool ist positiv. Hält man sich als Nutzer an die einzelnen Schritte welche unter «Hilfe» zu finden sind, kann eigentlich nichts schief gehen mit dem Channel-Management. Mit diesem Tool komme ich meinem Ziel: «Be my own Bank», wieder einen grossen Schritt näher.
Es macht Spass zu sehen, wie zuverlässig die einzelnen Bereiche zusammen kommen und sich ineinander fügen. Der eigene Fullnode ist mit dem persönlichen Wallet verbunden, mit dem eigenen Blockexplorer können Transaktionen nachverfolgt werden und dank dem leicht bedienbaren RTL-Backend ist auch die Lightning-Integration in den Raspibolt v3 keine Atomphysik mehr. Nun gilt es dass ich mir weitere Lightning-Skills aneigne, damit ich die Möglichkeiten dieses Tools ausreizen kann. Wer bereits Erfahrung mit Lightning hat und sich im Channel-Management auskennt, bekommt mit «Ride The Lightning, Version 14» ein gut durchdachtes und funktionierendes Instrument für ein effizientes Channel-Management in die Hände. Dank diesem Tool sind keine Terminal-Skills mehr nötig um mit seinem Lightning-Netzwerk zu interagieren.