Fortsetzung aus dem #21magazin «Bitcoin ist Cypherpunk»
… Börsen. Die Plattform soll es Benutzern ermöglichen, Märkte oder grenzüberschreitende Kapitalströme besser einzuschätzen.
Reputation in einem pseudonymen Netzwerk.
Pseudonymität ist etwas Angenehmes und Nützliches. Es steht mir beispielsweise frei, diesen Artikel im vorliegenden Magazin unter einem Pseudonym zu schreiben. Wenn ich nicht «gedoxxt» werde, entscheide ich selbst, wem ich dieses Pseudonym offenlege. Unter weiteren Pseudonymen führte ich bereits forensische Arbeiten durch, welche im Sinne von «Value4Value», selbstverständlich in Bitcoin, bezahlt wurden. Der Auftraggeber wusste, abgesehen von einem Usernamen, nichts über mich. Er kennt weder meinen akademischen Ausbildungsgrad, noch meine Zertifikate, Geschlecht oder Hautfarbe. Somit wurde meine Reputation auf die ehrlichste und direkteste Weise beurteilt, nämlich über die Qualität der geleisteten Arbeit.
Ähnlich verhält es sich mit Transaktionen oder Adressen auf der Bitcoin-Blockchain. Auch diese werden lediglich aufgrund ihrer Aktivität bewertet. Stehen diese im Zusammenhang mit illegalen Tätigkeiten, wird es künftig schwieriger, grössere «legale» Transaktionen zu tätigen.
Persönliche Meinung.
Viele machen gerne Voraussagen bezüglich des Bitcoinpreises. Meine Meinung ist, dass er in Zukunft höher sein wird als heute. Wie kann ich den Wertzuwachs gegenüber meinem Umfeld und den Behörden erklären, wenn ich in ein paar Jahren mit dem aktuellen Wechselgeld auf meinem Bitcoin-Signiergerät, ein Haus in Fiat-Währung kaufen könnte? Würde die Transaktion auf der Blockchain bis zu meinem Wechselgeld nachvollziehbar sein, wäre eine Steuerbehörde oder Bank leicht zu beruhigen. Ist dies jedoch nicht der Fall, und will ich mich nicht auf «kreative Lösungen» verlassen müssen, wird es bereits aufwändiger den Vermögenszuwachs glaubhaft nachzuweisen. Was aber, wenn ich in einem autoritären Staat lebe oder wenn Bitcoin – analog Gold – verboten wird und die Hyperbitcoinisierung auf sich warten läßt? Diese Überlegungen sollten, beispielsweise bei der Bezahlung eines Kaffees, bereits heute gemacht werden. Denn eines ist sicher: Transaktionen auf der Blockchain bleiben auf ewig in einem für jeden einsehbaren öffentlichen Kassenbuch gespeichert. Nicht zuletzt deshalb ist die Verwendung von Lightning gar nicht mal eine so schlechte Idee.